Arno Stern ist ein französischer Pädagoge, der den "Malort" entwickelte – einen Raum, in dem Menschen frei und ohne Bewertung malen können. Hier sind die zentralen Elemente des Malorts:
1. Der Raum
Der Malort ist ein speziell gestalteter, abgeschiedener Raum, der eine sichere und ruhige Umgebung bietet. An den Malwänden können die Teilnehmer ihre Bilder befestigen und in ihrem eigenen Tempo arbeiten.
2. Die Materialien
Teilnehmer nutzen hochwertige Materialien wie Gouache-Farben, Pinsel und gutes Papier. Diese Materialien sind sorgfältig ausgewählt, um vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten zu ermöglichen.
3. Die Rolle des „Malspieldieners“
Der Malspieldiener ist der Leiter des Malorts (unsere LehrerInnen). Er stellt Materialien bereit, hilft bei praktischen Fragen und sorgt dafür, dass die Regeln eingehalten werden, ohne die Arbeiten der Teilnehmer zu bewerten.
4. Die Regeln
Im Malort gibt es klare Regeln, um die Freiheit und Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten. Wichtige Regeln sind, dass keine Bewertungen oder Kommentare zu den Arbeiten der anderen gemacht werden.
5. Der kreative Prozess
Stern betont, dass es im Malort nicht um Kreativität im herkömmlichen Sinne geht, sondern um „ursprünglichen Ausdruck“ oder „Formulation“. Es geht darum, innere Bilder und Impulse ohne äußeren Druck aufs Papier zu bringen.
6. Die Wirkung
Das Malen im Malort fördert Selbstbewusstsein, Konzentration und die Fähigkeit zum Selbstausdruck. Teilnehmer lernen, ihren eigenen Impulsen zu vertrauen und sich unabhängig von äußeren Bewertungen zu entwickeln.
7. Die Zielgruppe
Der Malort ist für Menschen jeden Alters geeignet. Besonders Kinder profitieren von der Möglichkeit, sich frei und ohne Leistungsdruck auszudrücken, aber auch Erwachsene finden hier eine wertvolle Erfahrung und eine Rückkehr zu einer freieren Form des Ausdrucks.
Arno Sterns Malort ist ein einzigartiges Konzept, das über das traditionelle Verständnis von Kunstunterricht hinausgeht. Es bietet einen sicheren Raum für freien, künstlerischen Ausdruck und unterstützt die persönliche Entwicklung, indem es den Prozess des Malens in den Vordergrund stellt, nicht das Endprodukt.